Pferde - Wissen über Farben/Merkmale der Pferde
 

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Aalstrich, Schulterkreuz und andere Abzeichen [Bearbeiten]

Manche Pferde, vorwiegend Falben, gelegentlich aber auch Braune oder Dunkelfüchse, weisen noch die primitiven Abzeichen ihrer Vorfahren auf. Diese können als Zebrastreifen an den Beinen auftreten oder in Form eines dunklen Streifens, der den Rücken entlang verläuft und Dorsalstrich oder Aalstrich genannt wird, oder aber als Streifen, welche seitlich die Schultern hinunter laufen, dann meist zusammen mit einem Aalstrich ein sogenanntes Schulterkreuz bildend. Diese Merkmale sind selten bei Ponys zu beobachten, häufig hingegen bei Eseln.

Eine andere Art von Abzeichen sind ebenfalls angeborene, weiße, weil pigmentfreie Stellen im Fell der Pferde. Sie kommen in verschiedener Form an der Stirn vor und werden dann Blesse genannt, oder aber an den Beinen der Pferde. Grundsätzlich können diese weißen Abzeichen bei allen Pferderassen auftreten, die Zuchtvorschriften mancher Rassen verbieten sie jedoch.

Verschiedene Weiße Abzeichen. [weitere folgen].
Verschiedene Weiße Abzeichen. [weitere folgen].

Außerdem nennt man auch die bei Pferden individuell unterschiedlichen Fellwirbel Abzeichen.

Die einzelnen Fellfarben [Bearbeiten]

Die Fellfarbe, welche ein Fohlen bei seiner Geburt hat, muss nicht zwangsläufig so bleiben. In den meisten Fällen wird das Endergebnis beim erwachsenen Pferd dunkler ausfallen. Eine bekannte Ausnahme von dieser Regel bildet beispielsweise der Schimmel, welcher mit dem Erwachsenwerden immer heller wird. Auch Winterfell und Sommerfell eines individuellen Pferdes unterscheiden sich zum Teil deutlich voneinander.

Rappe [Bearbeiten]

Zwei Rappen (Friesen) auf der Weide.
Zwei Rappen (Friesen) auf der Weide.
Rappe im Sommer
Rappe im Sommer
Friese
Friese

Rappe ist eine eher seltene Farbe. Dennoch ist es bei einigen Pferderassen, wie beispielsweise dem Friesen, dem Fell Pony und dem Mérens-Pferd, im Zuchtstandard verankert, dass sie Rappen sein müssen.

Der klassische Rappe hat sowohl schwarzes Langhaar als auch schwarzes Fell. Hufe und Augen sind, Abzeichen außer acht gelassen, dunkel. Neben den „konstanten“ Rappen, die in jeder Jahreszeit schwarzes Fell haben (Glanzrappen oder Blaurappen), gibt es auch Sommerrappen, die im Winter ein bräunliches oder rötliches Fell bekommen, und Winterrappen, welche im Sommer ein eher bräunliches, gräuliches (Kohlrappen) oder rötliches Fell tragen.

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Commons: Rappen – Bilder, Videos und Audiodateien

Durch das aufhellende Cream-Gen können aus der Grundfarbe eines Rappen die graugetönte Farbe Smoky Black oder die fast weiße Farbe Smoky Cream entstehen.

Brauner [Bearbeiten]

Der Braune hat rötliches bis bräunliches Fell, dazu schwarze Beine und meist schwarze Ohrspitzen. Außerdem trägt er eine schwarze Mähne und einen schwarzen Schweif. Die Augen sind hell- bis dunkelbraun, die Hufe dunkel, es sei denn, sie tragen Abzeichen.

Braune gibt es in allen möglichen Schattierungen. So gibt es Schwarzbraune, Dunkelbraune, Rotbraune, Kastanienbraune, Braune und Hellbraune. Eigentlich ist der Braune ein Rappe, bei dem das dominantere Erbe der helleren Wildfarbe die Schwarzfärbung teilweise verdrängt hat.

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Commons: Braune – Bilder, Videos und Audiodateien

Fuchs [Bearbeiten]

Der Fuchs trägt bräunliches, rötliches oder gelbliches Fell und normalerweise gleichfarbiges, aber auch helleres Langhaar. Die Hufe sind dunkel, die Augen dunkel- bis hellbraun.
Den Fuchs gibt es in vielen verschiedenen Schattierungen: Hellfuchs, Kupferfuchs, Rotfuchs, Dunkelfuchs, Kohlfuchs und Fuchs. Dabei wird nach der Helligkeit oder Dunkelkeit des Felles unterschieden.

Die Farbe Fuchs entsteht durch das Nichtvorhandensein von schwarzem Farbpigment; ein Fuchs ist also quasi das Gegenstück zum Rappen. Eine Besonderheit beim Fuchs ist das häufige Auftreten von helleren Mähnen und Schweifen. Ein solches Pferd, bei dem die Mähne entweder nur wenige Nuancen heller als das Fell oder aber blond bis weiß ist, wie auf dem linken Foto, nennt man Lichtfuchs. Je nach Helligkeit von Mähne und Schweif spricht man vom Helllichtfuchs, Dunkellichtfuchs oder Kohllichtfuchs und weiteren Varianten. Dieses Phänomen wird durch ein "Flaxen" genanntes Gen hervorgerufen und kann nur beim Fuchs bemerkt werden, denn seine Auswirkungen werden durch die Vererbung schwarzer Farbpigmente, wie sie das Kennzeichen des Rappen und des Braunen sind, verdrängt.

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Commons: Füchse – Bilder, Videos und Audiodateien
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Commons: Lichtfüchse – Bilder, Videos und Audiodateien

Bei Tieren, die genetisch Braune sind, ruft ein anderes Gen beinahe die gleiche Färbung hervor, also braun mit hellerer Mähne und hellerem Schweif. Diese Farbe nennt man „Windfarben“. Das Windfarb-Gen hat keinen Einfluss auf die Langhaarfarbe von Pferden, die genetisch Füchse sind. Bei Füchsen mit dem Windfarb-Gen haben Mähne und Schweif also die gleiche Farbe wie der Rest des Körpers.

Aufhellungen [Bearbeiten]

Isabell, Palomino, Cremello [Bearbeiten]

Goldisabell/Palomino
Goldisabell/Palomino

Synonym werden im deutschsprachigen Raum meist der Name Isabell und international hauptsächlich die Bezeichnung Palomino für dieselbe Farbe verwendet. Als isabellfarben bezeichnet man eine durch das Cream-Gen bedingte genetische Aufhellung beim Fuchs. Bei dieser Färbung ist das Kurzhaar des Körpers gelb bis goldgelb, während das Langhaar der Mähne und des Schweifes cremefarben oder weiß bis silbern ist. Die Augen der Pferde sind braun. Man unterscheidet in der herkömmlichen Namensgebung verschiedene Varietäten: Isabell mit stumpferem eher gelblich gefärbtem Kurzhaar und Goldisabell mit goldglänzendem Kurzhaar.

Cremello
Cremello

Der Cremello mit spanischer Namensherkunft wird im Deutschen oft als Weißisabell bezeichnet. Er besitzt sehr helles, fast weißes Kurzhaar und unterscheidet sich von den anderen beiden, indem er nicht nur ein, sondern noch ein zweites Cream-Gen besitzt. Außerdem hat der Cremello (hell-) blaue Augen.

Isabell- bzw. Palomino-Pferde werden traditionell als eigenständige Rasse deklariert, obgleich es sich bei der Färbung genetisch gesehen nicht um eine Pferderasse handelt, wie man heute weiß. Diese Aufhellung kann grundsätzlich bei einem Fuchs jeder Pferderasse auftreten. Heute zu bemerkende unterschiedliche Häufungen dieser Farbgebung bei verschiedenen Rassen sind allein auf die selektierende Auswahl bei der Zucht zurückzuführen. Besonders beliebt ist diese Farbe in den USA. Angeblich geht die Zucht von Palominos zurück auf einen Offizier, der unter Hernán Cortés in Mexiko landete und einen Isabellhengst ritt. Dieser Offizier hieß Don Juan Palomino, was zur Namensgebung der Rasse führte. Er soll ein Faible für Isabellen gehabt haben. Es gibt eine weitere Theorie, die besagt, dass der Name der Farbe auf eine spanische Traubensorte zurückgeht. Zur Herkunft des Namens Isabell siehe unter Isabellfarbe. Die Basis der amerikanischen Zucht bildeten alle Pferde, die zu dieser Zeit in die Neue Welt eingeführt wurden: Lusitanos (bei denen die Farbe heute noch vorkommt), Andalusier (damals ebenso) und Araber, später auch Mustangs, Quarter Horses und Vollblut. Das Zuchtbuch allerdings ist immer noch nicht geschlossen, jedes Pferd dieser Farbe kann nach wie vor eingetragen werden, und auch in anderen Ländern, unter anderem in Großbritannien und in Deutschland, werden Palominos bzw. Isabellen gezielt gezüchtet.

Aufgrund seiner auffallenden Farbgebung ist der Palomino ein beliebtes Showpferd. Der bekannteste Palomino dürfte Mr. Ed sein, das sprechende Pferd aus der gleichnamigen Fernsehserie.

Smoky Black und Smoky Cream [Bearbeiten]

Aus dem Rappen entstehen in seltenen Fällen durch das aufhellende Cream-Gen die aufgehellte Farbe (Fell changiert zwischen schwarz und braun) Smoky Black oder bei zwei vererbten Genen die fast weiße Farbe Smoky Cream.

Buckskin und Perlino [Bearbeiten]

Ebenfalls durch die Vererbung von einem oder zwei Cream-Genen wird der Braune oder Rappe zum Buckskin, mit einem gelblichen Fell und schwarzer Mähne, oder zum Perlino mit weißlichem Fell und weißer Mähne.

American Cream Horse [Bearbeiten]

Das American Cream Horse entstand 1937 in Nebraska in den USA dank der Bemühungen von Caleb und Hudson Thompson. Als Stammvater wählte man einen Hengst namens Old King. Old King war eine Kreuzung zwischen Araber und Morgan Horse und ein weißgeborenes Pferd. Da der Hengst Old King seine seltene Farbe gut weitervererbte, kamen die Thompsons auf die Idee, eine Rasse von "weißgeborenen" Pferden zu entwickeln. Allerdings handelt es sich beim American Cream Horse nicht um eine Rasse im eigentlichen Sinn; das Exterieur variiert bis heute sehr stark, und es sind unterschiedlich starke Einflüsse von Arabischem Vollblut, Quarter Horse, Morgan Horse und Englischem Vollblut bei den einzelnen Pferden zu erkennen. Die Augen sind meist hellblau, was man Fischauge nennt, oder hellbraun, selten auch dunkelbraun. Die Gänge sind oft flach und weich. Das American Cream Horse gilt als intelligent und lernwillig und wird daher häufig im Zirkus, auf Shows oder bei Paraden verwendet. Sein angenehmes Temperament macht es zu einem geeigneten Freizeitpferd. Früher waren solche weißgeborenen Pferde bei Königen und Fürsten beliebt.

Falbe [Bearbeiten]

Der Falbe hat seinen Namen von einer altertümlichen Bezeichnung für die Farbe seines gelblich-grauen bis hellbraunen Fells. Seine Beine und der Kopf sind dunkler getönt, das Langhaar ist schwarz oder dunkelbraun. Oft haben Falben einen Aalstrich und/oder ein Schulterkreuz.

Alle Wildpferderassen, das Przewalski-Pferd, der Tarpan, der Konik und auch die meisten Esel sind falbfarben, und auch für Fjordpferde ist diese Färbung typisch. Beim Falben sind weiße Abzeichen am Kopf selten, dafür weisen diese Pferde noch die Wildzeichnung aus der Urzeit des Pferdes auf, die bei allen primitiven Equiden vorkommt. Dazu gehören bei Falben häufig eine Streifenzeichnung auf den Beinen, oft ein beidseitig senkrecht auf der Schulter verlaufender dunkler Strich, das Schulterkreuz, und außerdem immer ein dunkler Aalstrich, auch Dorsalstrich genannt, der entlang der Wirbelsäule von den Ohren bis zur Schweifspitze sichtbar ist. Oft sind sowohl die Mähne als auch der Schweif waagerecht zweifarbig unterteilt.

Die Falbfarbe wird durch das Dun-Gen hervorgerufen, das bei allen Grundfarben von Pferden auftreten kann und sie in unterschiedlicher Weise beeinflusst. So gibt es Rappfalben (Mausfalben), Braunfalben, Fuchsfalben, Palominofalben, Roanfalben, Scheckfalben, etc.

Schecke [Bearbeiten]

Ein Schecke ist ein Pferd, dessen Körperbehaarung neben einer Grundfarbe klar umgrenzte weiße Bereiche aufweist, die über das Maß normaler Abzeichen hinausgehen. Während in unserer Zeit bei den meisten Pferderassen Schecken unerwünscht sind und nicht zur Zucht zugelassen werden, waren Schecken früher aufgrund ihrer Besonderheit begehrte Pferde. Ein Indiz dafür ist das berühmte Bild Napoleons am Sankt-Bernhard-Pass, von dem zwei Versionen existieren: Einmal sitzt Napoleon auf einem Schimmel, einmal auf einem Schecken.

Die Schecken werden unterteilt in Plattenschecken und Tigerschecken. Plattenschecken haben große, über den ganzen Körper verteilte unpigmentierte Flecken. Je nach Grundfarbe werden sie als Fuchsschecke, Braunschecke, Rappschecke oder Porzellanschecke bezeichnet. Porzellanschecken tragen das Schimmel-Gen (siehe unten), das die Scheckung überlagert und die dunklere Haut der pigmentierten Flecke durchschimmern lässt.

Rappschecke mit Tobiano-Plattscheckung bei einem Pottok-Pony
Rappschecke mit Tobiano-Plattscheckung bei einem Pottok-Pony

Die Schecken werden aufgrund der Zeichnung unterteilt in Overo-Schecken und Tobiano-Schecken sowie die Mischform der Toveros. Tobianos sind in der Regel europäische, Overos amerikanische Pferderassen.

Beim Tobiano liegt eine großflächige Scheckung vor, die weiße Fläche kreuzt die Rückenlinie, und die farbigen Platten haben ruhige Ränder. Außerdem haben Tobianos meistens weiße Bein- und Kopfabzeichen. Der Kopf selbst ist bei ihnen jedoch immer farbig. Der Schweif ist hingegen meist zweifarbig. Der Erbgang der Tobiano-Scheckung ist als einzige Scheckenform dominant, sie wird nach den mendelschen Regeln vererbt. Ein Beispiel für eine Pferdezucht, bei der diese Art der Scheckung ein Zuchtziel ist, stellen die nach der gleichnamigen Stadt benannten Lewitzer dar. [1] [2]

Sind die weißen Bereiche eines Schecken so großflächig angelegt, dass sie die dunklen Felder vollkommen verdrängen, so spricht man von einem „maximalen Schecken“, der leicht mit einem Schimmel, einem Cremello, einem Perlino, einem Smoky Cream oder einem vermeintlichen Albino, der bei Pferden nicht existiert, verwechselt werden kann.

Bei Overos wird die Scheckung hingegen rezessiv vererbt. Bei ihnen beginnt die Weißfärbung von der Seite aus in der Körpermitte und überkreuzt die Rückenlinie nicht, oft ist auch der Kopf weiß oder hat große weiße Abzeichen, die als Laterne bezeichnet werden. Die unruhigen, „zerrissenen“ Konturen der Platten sind kennzeichnend für den Overo. Seine Beine können normalfarbig sein.

Knabstrupper, Tigerschecke
Knabstrupper, Tigerschecke

Bei Tigerschecken bilden die dunklen Flecken relativ kleine Tupfen in allen Grundfarben, also schwarz, braun und fuchsrot. Ist die Tigerscheckung nur auf Lende und Kruppe beschränkt, spricht man auch von Schabracktigern. Auch eine Umkehr der Farbe kommt vor, so dass weiße Tupfen auf dunklem Fell zu finden sind, welche die sogenannte Schneeflockenzeichnung bilden. Platten- und Tigerscheckung können auch gemeinsam an einem Pferd vorkommen. Typische Kennzeichen der Tigerschecken sind ferner eine Menschenauge oder Birkenauge genannte Besonderheit, ein weißer Ring um die Iris. Außerdem besitzen sie gestreifte Hufe, ein Krötenmaul, womit ein weißes Maul mit dunklen Flecken bezeichnet wird, gefleckte Geschlechtsteile und ein nur dünnes Langhaar. Der Knabstrupper weist oft eine Tigerscheckung auf

Weitere Schecken-Zeichnungen sind beispielsweise Splashed White, der Medicine Hat, wie man ein fast ganz weißes Pferd mit dunklen Stellen um Augen, Maul und Ohren nennt, und der Sabino. Ein Sabino ist entweder ein dunkles Pferd mit heller Bauchseite und ausgeprägter Weißzeichnung am Kopf oder ein einfarbiges Pferd mit stichelhaarigen Partien, weißen Beinen und weißem Kopf oder ein Pferd mit stichelhaariger, sehr zerrissener und unklar konturierter Plattenscheckung.

Im angelsächsischen Bereich werden Schecken traditionell nach der Grundfarbe Piebald und Skewbald unterschieden, wobei Piebalds schwarzweiß sind mit der Grundfarbe Rappe und Skewbalds alle anderen Farben aufweisen können.

Reine Scheckzuchten sind neben den bereits erwähnten Lewitzer Schecken auch das Paint Horse und der im nächsten Abschnitt beschriebene Pinto, doch auch für Tinker ist Scheckung ein typisches Rassemerkmal.

Pinto [Bearbeiten]

Auf der Weide
Auf der Weide

Als Pinto (span.: "bemalt, gescheckt") bezeichnet man ein Pferd, dessen Fell eine eindeutige Plattenscheckung zeigt. Auch der Pinto ist keine Rasse, sondern eine Farbzucht. Das Zuchtziel schreibt für den Pinto eine Mindestgröße des Flecks von 500 cm² vor, falls das Tier nur eine einzige Fellstelle mit von der Grundfarbe abweichender Färbung hat. Bei zwei Flecken reduziert sich die geforderte Größe auf je 200, bei drei auf je 100 cm². Nicht mitgerechnet werden dabei die Bereiche unterhalb der Sprunggelenke und die Kopfabzeichen. Im Gegensatz zum Paint Horse, dessen Farben ähnlich sind, das seiner Abstammung nach jedoch ein American Quarter Horse sein muss, kann ein Pinto aus jeder Rasse gezüchtet werden. Auch beim Pinto unterscheidet man die Fellzeichnung in den oben beschriebenen Overo und den Tobiano. Wegen der ungewöhnlichen Farbzusammenstellung waren Pintos bei den amerikanischen Indianern hoch geschätzt. Verwendung finden sie heute vor allem als Allround-Reitpferd, als Fahrpferd, Westernreitpferd, Gangpferd und Showpferd.

Unter Züchtern unterscheidet man zwischen verschiedenen Unterarten, so zum Beispiel dem Araberpinto, der wie ein gescheckter Araber aussehen soll, dem Pinto Hunter, einem korrekten, großlinigen Reitpferd mit schwungvollen elastischen-Bewegungen, dem Stocktyp Pinto der besonders fürs Western- und Freizeitreiten geeignet ist und dem Pinto Tinker, der deutliche Kaltblütermerkmale zeigt.

Außerdem gibt es den aus den Niederlanden stammenden Barockpinto, der besonders geeignet ist für die Hohe Schule. Er ist freundlich, ausgeglichen, lernbereit und im Umgang und der Haltung eher unproblematisch. Barockpintos eignen sich zudem sowohl als klassisches Dressur- und Reitpferd als auch als Kutschpferd oder auch lediglich zu Freizeitzwecken. Als Zuchtgrundstock dieser in ganz Westeuropa verbreiteten und vor allem in den Niederlanden und Deutschland gezüchteten Pferde bedient man sich gängigen Barockpferderassen wie Lusitanos, Andalusiern, Berbern, Hispano-Arabern, Lipizzanern oder Friesen. Für gewöhnlich stehen diese Warmblüter im Friesentyp und verfügen demnach eher über ein quadratisches Erscheinungsbild mit einem Stockmaß von ca. 160 cm. Ihr Rücken ist kurz, die Kruppe ist gut abgerundet, und sie haben eine breite, gut bemuskelte Brust. Typisch für Barockpferderassen sind auch der kräftige, leicht „ramsnasige“ Kopf, wie man ihn bezeichnet, wenn er mit einem gewölbten Nasenrücken versehen ist. Dieser wird hoch getragen auf einem kräftigen und gut bemuskelten Hals.

Stichelhaar – Das Roan [Bearbeiten]

Ein Pferd mit der Färbung Roan hat bei jeder erdenklichen Grundfarbe, auch in Verbindung mit Scheckung oder Tigerung, mehr oder weniger viele weiße Haare im Fell. Diese sind jedoch nicht wie beim Schecken in flächig umgrenzten Bereichen verteilt, sondern einzeln im sonst farbigen Fell verstreut. Man nennt dies stichelhaarig. Die Stichelhaare verteilen sich dabei meist nur über den Rumpf und den Hals. Kopf und Beine bleiben hingegen meist in der normalen Grundfarbe, ebenso das Langhaar.

Stichelhaare können auch bei ganz normal gefärbten Pferden auftreten, beispielsweise in Form eines Fuchses mit Stichelhaaren, ohne dass das Pferd ein echter Roan ist. Ein Roan jedoch kann niemals ganz ohne Stichelhaare sein.

Charakteristisch für das Roan ist sein oft intensiver Farbwechsel im Verlauf der Jahreszeiten. Von der Weißfärbung betroffen ist bei dieser Form des Roan nur das Wollhaar. Das Deckhaar hingegen ist farbig. Fällt diesem Roan beim Fellwechsel im Sommer das Wollhaar aus, so bleibt nur das farbige Deckhaar zurück. Das Roan sieht dann wie ein Pferd mit normaler Grundfarbe aus. Im Fellwechsel zum Winter hin erscheint das weiße Wollhaar wieder und das Roan kann dann fast ganz weiß wirken.

Die meisten Roan zeigen aber sowohl im Winter, als auch im Sommer ihre Stichelhaarigkeit.

Das Roan sieht oft aus wie ein noch nicht völlig ausgeweißter Schimmel und kann daher leicht mit diesem verwechselt werden, was man als den "Roan-Irrtum" bezeichnet. Roan und Schimmel sind jedoch genetisch verschieden. Ein äußerliches Unterscheidungsmerkmal ist die Tatsache, dass ein Roan nicht wie ein Schimmel mit dem Älterwerden weißer wird, auch wenn die Menge der weißen Haare in seinem Fell saisonal wechseln kann.

Diese stichelhaarige Aufhellung der Haare eines farbigen Pferdes wird durch das Roan-Gen dominant vererbt. Bisher konnten nur mischerbige Roans nachgewiesen werden, also Fälle, in denen genau ein Elternteil das Roan-Gen ebenfalls in sich trägt. Man geht deshalb davon aus, dass Fohlen, bei dem beide Elternteile das Roan-Gen trugen, nicht überlebensfähig sind und bereits im Mutterleib absterben. Erwiesen ist das jedoch nicht.

Schimmel [Bearbeiten]

Fliegenschimmel
Fliegenschimmel
Apfelschimmel (Holsteiner)
Apfelschimmel (Holsteiner)

Ein Schimmel wird immer mit einer Grundfarbe geboren, als Fuchs, Rappe oder Brauner oder deren, durch andere Gene modifizierten Varianten , und verliert im Laufe der Jahre immer mehr die Farbpigmente in Fell und Langhaar. Irgendwann werden alle Schimmel „weiß“. Schimmel ist also keine Farbe wie Fuchs, Rappe oder Brauner, sondern eine Farbveränderung, die mit dem Verlust der Farbpigmente in den Haaren einhergeht. Die Farbe der Iris im Auge und die der Hufe bleibt jedoch erhalten, anders als bei einem Tier mit Albinismus, dessen Existenz bei Pferden bislang noch nicht nachgewiesen werden konnte. Schimmel haben immer eine graugetönte Haut. Zeigt ein weißes Pferd am Körper rosa Haut(der "richtige" Schimmel hat immer schwarze Haut), dann handelt es sich nicht um einen Schimmel, sondern um einen "maximalen" Schecken, oder um ein zweifach durch das Creme-Gen aufgehelltes Pferd,. (Siehe weiter oben.)

In der Zeit der Ausschimmelung unterscheiden sich Schimmel durch ihre Färbung. So spricht man in dieser Zeit von Braunschimmeln, Rappschimmeln, Fuchsschimmeln und Grauschimmeln; ein Blauschimmel hat gleichmäßig dunkle und weiße Haare, ein Apfelschimmel die dunkleren in (Halb-)Kreisen.

Beim „fertigen“ Schimmel unterscheidet man folgende Färbungen: Der Atlasschimmel ist vollkommen weiß, der Fliegenschimmel besitzt kleine rote, braune oder schwarze Tupfen im Fell, und der Rosenschimmel hat kleine rote Tupfen im Fell.

Bestimmte Rassen, wie Lipizzaner und Andalusier, sind aufgrund ihrer Zuchtauswahl hauptsächlich Schimmel. Ebenfalls überwiegen Schimmel in der Zucht der Shagya- Araber.

In Theodor Storms Novelle Der Schimmelreiter verkörpert ein als Klepper gekaufter Schimmel das Unheimliche, Geisterhafte der Hauptfigur Hauke Haien.


 

(quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Fellfarben_der_Pferde)
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